Zum Deichbau in Halle

Über verschiedene Kanäle (per Mail, Facebook, im Forum von Hallespektrum.de) wurde viel Zustimmung, aber auch Kritik an meiner Position zum Vorgehen von Oberbürgermeister Wiegand beim Deichbau am Gimritzer Damm geäußert. Im Folgenden möchte ich vor allem auf die Kritik reagieren und die Beweggründe für meinen öffentlichen Beitrag darstellen:

Ich habe in den Tagen des Hochwassers auch am Gimritzer Damm und unmittelbar vor den Neubauten auf der anderen Seite mit vielen anderen Sandsäcke gestapelt. Ich habe erlebt, wie dramatisch die Situation war und wie knapp die Neustädter_innen einer Hochwasserkatastrophe entkommen sind.

Schon in dieser Zeit war mir klar, dass hier schnell ein sicherer Hochwasserschutz geschaffen werden muss. Und zwar so sicher, dass dieser Bestand hat und zugleich die Anforderungen aus den Erkenntnissen der Hochwasser vergangener Jahre in Halle und anderswo erfüllt. Dass kein Zeitverzug hingenommen werden kann, versteht sich von selbst. Ich gehe davon aus, dass uns eine solche Wetterlage jederzeit wieder treffen kann.

Insofern sind schnelles, fachlich richtiges und unbürokratisches Vorgehen unbedingt erforderlich. Wodurch Herr Wiegand mit der Firma Papenburg diese Bedingungen erfüllt bzw. zu diesen Erkenntnissen gelangt, ist mir nicht klar und ist von beiden auch nicht öffentlich dargelegt worden. Wir brauchen weder behördliche Schnellschüsse, die den späteren Anforderungen nicht genügen, noch jahrelange behördliche Prüfverfahren, die ein schnelles Handeln verhindern.

Insofern verstehe ich einerseits den Druck, den Herr Wiegend erzeugen will. Ich verstehe andererseits aber nicht, warum er alle anderen weder informiert, noch ausreichend darlegt, woraus er eigentlich die hochwassertechnischen Erkenntnisse zu geeigneten Gegenmaßnahmen gewonnen hat. Zudem werden oft genug Steuergelder in einer Art und Weise ausgegeben, die weder als Maßnahme seriös berechnet und vorbereitet waren, noch geholfen haben, das Ziel wirklich zu erreichen.

Ich will also eine fachlich abgesicherte Version. Ein schnelles, konzentriertes Arbeiten daran ist aus meiner Sicht das Gebot der Stunde.

So wie Tausende schnell und unkompliziert in den Tagen des Hochwassers zu Hilfe geeilt sind, so müssen nun schnell und unkompliziert die Behörden den Bürger_innen zu Hilfe eilen – bei der Beseitigung der Schäden ebenso wie bei Schutzmaßnahmen vor künftigen Hochwassern.

So und nicht anders ist meine Wortmeldung zu verstehen.

Herzlich, Petra Sitte