Ein Jahr nach dem Streik bei S-Direkt

Nunmehr ist ein Jahr vergangen, seit die Kolleginnen und Kollegen von S-Direkt gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft unter anderem bessere Löhne, mehr Urlaubstage und Einmal-Zahlungen in Form eines Haustarifvertrages erstritten haben.

Am 5.12.2013 fand jetzt die 4. Betriebsversammlung des Jahres statt und nachdem ich schon während des Streiks immer wieder vor Ort war, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, mich jetzt über die Umsetzung der Ergebnisse zu informieren und mir ein Bild von der jetzigen Situation der Beschäftigten zu machen. Der Betriebsratsvorsitzende Thomas Bittner eröffnete die Veranstaltung und gab einen Bericht der Arbeit der ArbeitnehmerInnenvertretung, sowie ein Resümee des letzten Jahres inklusive der Umsetzung des Tarifvertrages. Im Anschluss daran folgte eine Darstellung der Geschäftsführung, vertreten durch Ingo van Uehm, mit einer ganzen Reihe an Nachfragen aus der Belegschaft.

Für mich stellte sich am Ende der Veranstaltung ein Gefühl der Ernüchterung ein. Es wurde klar, dass die herbeigesehnte Verbesserung der Arbeitsbedingungen nach wie vor eines ständigen Drucks auf die Geschäftsführung bedarf. Ein freiwilliges Entgegenkommen habe ich nicht gespürt. Das war der Hauptgrund, weshalb Thomas Bittner den Kolleginnen und Kollegen mehrfach erklärte, wie wichtig Zusammenhalt und Solidarität auch für die Zukunft sind, wenn man weiter kommen will. Ich hoffe sehr, dass sich die Belegschaft nicht zurückzieht, sondern ihre berechtigten Forderungen weiterhin konsequent und kollektiv vertritt – so schwer es bisweilen fallen mag. Ich selbst verstehe mich auch weiterhin als Ansprechpartnerin und werde, was immer mir möglich ist, an Unterstützung geben.