Im Schlesischen Konvikt selbstbestimmt Wohnen

Für etwa 60 Studierende ist das Schlesische Konvikt in der Emil-Abderhalden-Straße schon heute Wohnheim und zumindest vorübergehende Heimat. Nun plant die zugehörige Siftung die Einrichtung einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung in einem spannenden Modellprojekt. Petra Sitte besichtigte das Konvikt und ließ sich das ehrgeizige Vorhaben vorstellen.

Im Jahr 1868 eröffnete das Schlesische Konvikt in Halle. Mit der Stiftung des Hauses wollte Graf von Harrach den schlesischen Theologen ein Studium beim berühmten Theologen Tholuck in Halle ermöglichen. In dieser Tradition steht das Haus bis heute: nach einer wechselvollen Geschichte wurde das Konvikt 2004 endgültig wiederbelebt und beherbergt heute Studierende aller Fachrichtungen.

In Halle sollen Studierende und Menschen mit Behinderung voneinander profitieren

Am Sonnabend wurde den Bundestagsabgeordneten Dr. Petra Sitte (Die Linke) und Dr. Christoph Bergner (CDU) im Konvikt das neue Projekt „Lebens(t)raum inklusive“ präsentiert, welches die Stiftung Schlesisches Konvikt gemeinsam mit dem Verein Lebens(t)raum Halle e. V. verfolgt. Ziel ist es, Menschen mit Behinderung in einer Wohngemeinschaft auf dem Konviktsgelände ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Ihnen soll dabei eine dauerhafte Heimat geschaffen werden – mit der Möglichkeit der Teilhabe am Leben im Konvikt. Die dort lebenden Studierenden lernen so umgekehrt den Wert eines gemeinschaftlichen Miteinanders schätzen.

Die erste Hürde zur Finanzierung hat das innovative Projekt schon gemeistert. Die erfolgreiche Bewerbung um Mittel aus dem Bundesförderprogramm „Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen“ bestätigt, dass das Modellprojekt auch in der Praxis funktionieren kann. Bis die ersten Menschen in die geplante Wohngemeinschaft einziehen können, ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Petra Sitte versprach den Anwesenden – darunter der Kuratoriumsvorsitzende des Schlesischen Konvikts Friedrich Krämer sowie Martin Gröger, Inspektor des Hauses –  den weiteren Weg des Projekts intensiv zu begleiten und die Beteiligten bei allen Problemen zu unterstützen.

Weitere Fotos vom Besuch im Konvikt finden Sie hier.