In Berlin und (H)alle dabei – Ode an 2017

Das Jahr begann mit ’nem Parteitag

und philharmon’schen Klängen

von „Petra goes to Bundestag!“

bis Anti-Trump-Gesängen.

Frank-Walter zog ins neue Heim,

der Sigmar kam und sagte: „Nein,

der Martin soll’s nun richten!“

Preist ihn in Lobgedichten!

Halleluja, schallt es laut,

schon sieht die SPD – So glaubt! –

den Martin laufen über’s Meer.

Britannien will nicht mehr.

Die Ehe ist jetzt für alle da

schallt’s sommerlich hinaus.

Hat lang gedauert, viele Jahr‘,

im hoh’n Berliner Haus.

Abschied nahm das ganze Land

von Helmut Kohl, allen bekannt

als jenen großen Einheits-Mann,

der Wenden gut begleiten kann.

Der nächste Alterspräsident,

so entschied das Parlament,

sei an Erfahrung überreich –

im Bundestag, nicht Dritten Reich.

Und wer Geschichte nicht gut kennt,

hat in der Schule wohl verpennt

oder keine Lehrer mehr.

Das störte Sachsen-Anhalt sehr.

So stand das Volk vor Tullners Tor

und legte eine Sammlung vor,

von vielen tausend Stimmen.

Den Rest muss er jetzt bringen.

Wer Halle kennt, der weiß es auch,

in dieser Stadt ist es so Brauch

mit Eiern Grüße zu verschicken –

an Kanzler und an Nazi-Klicken.

Für Nazis ist kein Platz in Halle,

ihr Häuschen eine Farbfangfalle.

Doch darf es weiter stehen?

Das werden wir noch sehen.

Die Hasi ist ein and’rer Fleck

so mancher hätt‘ ihn gerne weg.

Doch sagen wir entschieden: Nein!

Die Hasi bleibt! So soll es sein!

Die Rechten sind ’ne echte Qual

und nun kommt noch die Bundeswahl.

Die AfD schafft es mit rein.

Die Demokratie muss tapfer sein.

Doch nach der Wahl geht es erst los.

Das Parlament, noch nie so groß,

hat jetzt ein richtiges Problem.

Wer koaliert denn nun mit wem?

Dem Luther wär’s wohl scheißegal

hat er doch andre Sorg‘ zumal.

Wird heut‘ verklärt an allen Enden

mit Lutherjahr und Lutherenten.

Jamaika oder Schwampel,

egal, wie man es nennt,

ein einziges Gehampel

kommt nun zu einem End‘.

Die FDP, die mag nicht mehr,

wollt‘ sich nur wichtig fühlen.

Ihr großes Ego, bitte sehr,

reicht halt nicht zum regieren.

Kommt jetzt die Stund‘ des Heil’gen Martin,

der seinen Mantel teilt?

Und alle Welt erkennt in ihm …

… zu albern. Tut mir leid.

Doch was wir wirklich wissen,

so kann’s nicht weiter gehen.

Die Lage ist beschissen.

Wir werden weiter sehen.

Das Jahr neigt sich dem Ende.

Mein Dank geht voller Stolz

an alle fleiß’gen Hände

für unsern Wahlerfolg.

Ein langes Jahr, wohl war,

ist hinter uns gebracht.

Kommt gut ins neue Jahr

und eine schöne Weihnacht!