In Berlin und (H)alle dabei – Von Rechtsgleichheit zur Akzeptanz und Liebe für alle

Am 8. September ist es wieder soweit und in Halle steigt eine große Party auf dem Marktplatz mit lauter bunten Menschen und jede Menge Regenbögen. Der Christopher Street Day in Halle steht unter dem Motto Von Rechtsgleichheit zur Akzeptanz.

Vor 49 Jahren – am 28. Juni 1969 – kam es in New York zum ersten Aufstand homosexueller Menschen überhaupt. Sie widersetzten sich einer Razzia in der Schwulenbar Stonewall Inn in der Christopher Street und gingen geschlossen auf die Straße, um für ihre Rechte einzutreten. Das war die Geburtsstunde der Homosexuellenbewegung.

Von New York aus breitete sich im Laufe der Jahre die Bewegung auch in Europa aus und seitdem wird jährlich der Christopher Street Day begangen. In der Zwischenzeit hat sich so einiges getan in Sachen Gleichstellung von homosexuellen Menschen – auch wenn es lange Zeit gebraucht hat. Seit dem 1. Oktober 2017 gilt die Ehe für alle, die es auch gleichgeschlechtlichen Paaren erlaubt eine Ehe einzugehen. Männer, die nach dem Zweiten Weltkrieg wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen bestraft wurden, sind nun endlich rehabilitiert worden und ihnen steht auch eine Entschädigung zu. Im Geburtenregister wird eine dritte Geschlechtsoption möglich gemacht.

Trotzdem gibt es noch vieles, um das gekämpft werden muss. Denn eine Gleichheit vor dem Gesetz ist das eine, Akzeptanz etwas anderes. So listen die Veranstalter*innen des Christopher Street Day in Halle auf ihrer Homepage einige politische Forderungen auf, für die sie am 8. September demonstrieren werden. Sie wollen zum Beispiel:

  • ein Benachteiligungsverbot im Grundgesetz und in der Landesverfassung wegen der sexuellen Identität

  • die volle rechtliche Anerkennung und Gleichstellung aller Familienformen

  • die Modernisierung des Transsexuellenrechts

  • das Selbstbestimmungsrecht für inter*sexuelle Menschen

  • das Ende vom Ausschluss bei Blutspenden

… und vieles mehr. Die Liste ist lang, noch, immer noch – im Jahr 2018. Das heißt, dass wir immer noch um die Gleichstellung homo-, bi-, trans- und intersexueller Menschen sowie Transgender kämpfen und uns mit ihnen solidarisieren müssen, damit auch sie endlich volle Akzeptanz in der Gesellschaft erhalten. Um 11.00 Uhr startet die Demo am Rosa-Luxemburg-Platz in Halle, ab 13.00 Uhr dann die Party auf dem Marktplatz mit traditionell buntem Programm und zahlreichen Gästen. Meine Genoss*innen und ich werden natürlich dabei sein und kräftig mitfeiern.

Denn auch meine Fraktion steht seit Jahren für die Rechte queerer Menschen ein. Wir fordern die rechtliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen sowie die Wahrung der Grundrechte von Transsexuellen, Intersexuellen und Transgender. Wir wollen den Ausbau von Antidiskriminierungsgesetzen, wie dem Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz und die Einführung von sogenannten proaktiven Maßnahmen, wie Schulaufklärung über die sexuelle Vielfalt. Wir wollen medizinische und psychologische Leistungen für transsexuelle Menschen sicherstellen. Wir fordern ein Verbot geschlechtsangleichender Operationen vor der Einwilligungsfähigkeit der Betroffenen. Wir unterstützen die politischen Forderungen der Demonstrierenden am 8. September. Wir stehen auf gegen Diskriminierung von Minderheiten jeder Art und streiten für Gleichberechtigung und Teilhabe, Akzeptanz und Toleranz.

Macht mit und kommt dazu: 11.00 Uhr am Rosa-Luxemburg-Platz, 13.00 Uhr auf dem Marktplatz in Halle. Gay Power, Regenbögen und Liebe für alle. Da geht noch was.