Tag der Kinderrechtskonvention 2011 auf dem Markt in Halle

Der Freitag stand für Petra Sitte ganz im Zeichen der jüngeren Hallenser. Zum einen überreichten Schülerinnen und Schüler verschiedener hallescher Schulen vor dem Ratshof ihre Wünsche an VertreterInnen des Stadtrats und der Stadtverwaltung (siehe Fotos). Anlass hierfür war der Tag der UN-Kinderrechtskonvention. Anschließend war die Bundestagsabgeordnete in die Wolfgang-Borchert-Grundschule in Neustadt eingeladen, um dort im Rahmen des Vorlesetages einer 4. Klasse eine Freude zu bereiten.

Jedes Kind hat Rechte, die noch über die allgemeinen Menschenrechte hinaus gehen – so schreibt es seit über 20 Jahren die UN-Kinderrechtskonvention fest. Nun sind geschriebenes Recht und Praxis (leider) seit jeher verschiedene Dinge. Auch in Deutschand werden die Rechte der Kinder nicht immer beachtet.

Man muss dabei nicht einmal an solch furchtbare Geschehnisse wie Misshandlungen oder noch Schlimmeres denken. Der Bruch der UN-Konvention beginnt schon bei viel „harmloseren“ Dingen. Bei so grundlegenden Rechten wie dem auf soziale Sicherheit liegt vieles im Argen. Die Politik wäre nicht nur gut beraten, direkt nach den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder und Jugendlichen zu fragen – es ist ihre Pflicht!

Von daher ist es zu begrüßen, dass sich Schülerinnen und Schüler verschiedener hallescher Schulen eine Woche lang mit ihren Rechten auseinandersetzten. Dass sie die daraus abgeleiteten Forderungen öffentlich vor dem Ratshof artikulierten, muss die Politik, gerade auch die Kommunalpolitik, zum Anlass nehmen, sich stärker mit den Lebenswelten und Problemen der Kinder und Jugendlichen zu beschäftigen.

Sichere Fahrradwege, buntere Schulhöfe, gut ausgestattete Freizeiteinrichtungen und ein kurzer Schulweg – die auf dem Wunschbaum festgehaltenen Forderungen scheinen oft banal. Sie repräsentieren aber die Anforderungen, die Kinder völlig zu Recht an die Kommune, ihre Heimatstadt, haben.

Petra Sitte und Ute Haupt, Stadträtin der LINKEN in Halle, nehmen die Anregungen der Schülerinnen und Schüler gerne mit in die Fraktion sowie die Ausschüsse. „Es ist sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche wissen, welche Rechte sie haben,“ mahnt Petra Sitte. Gerade in Zeiten knapper Kassen bestehe die Gefahr, dass in Bereichen gespart werde, die grundlegende Ansprüche junger Menschen betreffen. Entschlossenes Eintreten für die eigenen Forderungen und Vorstellungen sei entscheidend.

Nach der Überreichung des „Wunschbaumes“ vor dem Ratshof begab sich die Bundestagsabgeordnete in die Neustädter Wolfgang-Borchert-Grundschule. Dort las sie einer vierten Klasse aus dem Buch „Ötzi -Die Verfolgungsjagd in der Steinzeit“ von Andreas Venzke vor. „Die Geschichte zeigt sehr schön, wie moderne Wissenschaft große Geheimnisse lüften kann,“ erklärt Petra Sitte.