In Berlin und (H)alle dabei – Junges Halle

Dass die junge Generation was drauf hat und ihr die eigene Zukunft nicht egal ist, stellt sie jeden Freitag eindrücklich unter Beweis. Da sollte es umgekehrt mindestens genauso viel Engagement für die jungen Menschen in unserer Gesellschaft geben. Doch der Bundesregierung scheinen Militärausgaben in Milliardenhöhe, die Förderung der Autoindustrie und sinnlose Studien wichtiger zu sein, als jene Menschen, die in Zukunft unsere Gesellschaft mitgestalten sollen. Statt fünf Millionen Euro für eine weitere Studie über die Folgen von Abtreibungen rauszuschmeißen, wäre sie in der Bildung und im sozialen Bereich sinnvoller angelegt.

Die Kommunen würden sich über einen solchen Geldsegen freuen, denn in ihren Schulen kommt der Putz von den Decken. In Halle gibt es Schulen, die dringend saniert werden müssen. DIE LINKE. Halle will das weiter vorantreiben, was das Schulinvestitionsprogramm bereits begonnen hat: Schulneubau und Schulsanierung für inklusive und barrierefreie Schulgebäude. In diesen Prozess sollen auch frühzeitig Schüler*innen- und Elternvertretungen einbezogen werden.

Nicht nur ein top Schulgebäude sorgt für gute Lernatmosphäre, sondern auch eine entsprechende Ausstattung; besonders im Bereich der neuen Medien und zur Wahrnehmung besonderer Aufgaben in Form von gemeinsamen Klassen und Integrationsklassen für Migrant*innen. Für den Zugang zu neuen Medien braucht es auch eine IT-Infrastruktur; das heißt: Endgeräte, Breitbandausbau, Wartung und entsprechende pädagogische Konzeptionen. Nur mal eben ein paar Tablets in die Schulen zu werfen, wenn dort kein stabiles Internet ist vorhanden und die Lehrkräfte nicht ausreichend geschult sind, reicht einfach nicht.

Auch der soziale Aspekt von Bildung muss gefördert werden, denn außerhalb des Unterrichts braucht es Angebote für junge Menschen. Die Jugendsozialarbeit soll an allen Schulen, auch an den Gymnasien, ausgebaut und bestehende Angebote über das Bundesprogramm Bildung und Teilhabe beibehalten werden. Kinder und junge Menschen brauchen Chancengleichheit, um ihren Platz in dieser Gesellschaft zu finden. Über entsprechende Ansprechpartner*innen, Betreuungs- und Freizeitangebote können sie gesellschaftliche Teilhabe erfahren. DIE LINKE. Halle hat sich zum Ziel gemacht, in jedem Sozialraum der Stadt mindestens zwei generationenübergreifende Beratungs- und Begegnungszentren zu schaffen und diese auch langfristig finanziell sowie über entsprechendes Personal zu sichern. Diese Zentren sollen ein niedrigschwelliges Angebot der Jugendarbeit anbieten, demokratische Werte vermitteln und sich an den Bedürfnissen junger Menschen orientieren.

Nicht nur in jenen Zentren, auch auf der Straße braucht es gute Sozialarbeit. Hierfür soll in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Fachpersonal, also Streetworker*innen, mobilisiert werden; gegebenenfalls auch über zu entwickelnde Quereinstiegsprogramme. Initiativen für eigenverantwortliche, mobile und interkulturelle Jugendarbeit sollen unterstützt und selbstverwaltete Jugendtreffs als Freiräume der Subkultur geschaffen werden.

DIE LINKE. Halle möchte ein ausreichend alternatives Sportangebot, Bolzplätze und Skating-Anlagen schaffen sowie ehrenamtliches Engagement in der Jugendarbeit über angemessene finanzielle Ausstattungen fördern und bereitstellen. Insbesondere sollen dabei Initiativen und Aktionen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus unterstützt und integrative Angebote für deutsche und zugewanderte Kinder ausgebaut werden.

Die jungen Menschen machen uns Erwachsenen bereits vor, dass sie politisch sein können und auch demokratische Prozesse begriffen haben. Umso wichtiger ist es, Kinder und Jugendliche an der Kommunalpolitik teilhaben und sie mitbestimmen lassen zu können. Das geht zum Beispiel über die Unterstützung und Einbindung vom Jugend- und Schüler*innenrat in die entsprechenden Entscheidungsprozesse. Es braucht ein Jugendparlament, das mit Rechten und Pflichten in kommunalpolitische Prozesse etabliert ist und jungen Menschen ermöglicht, bei allen kommunalen Entscheidungen, die sie betreffen, mitzuentscheiden. Dass junge Menschen reflektierte Verantwortung übernehmen können und somit nicht von den Erwachsenen in politischen Entscheidungen übergangen werden sollten, beweisen sie uns derzeit auf den Straßen.

Meine Fraktion im Bundestag sieht Bildungspolitik als eine zentrale politische Frage für eine soziale, gerechte und demokratische Gesellschaft. Darum ist es für sie wichtig, dass Bildung als öffentliche Daseinsvorsorge für alle Menschen gleichermaßen gewährleistet ist und niemand aufgrund seiner sozialen Herkunft oder finanziellen Lage ausgeschlossen wird.

Am 26. Mai sind Kommunal- und Europawahlen in Halle. #GehtWählen, damit wir eine Gesellschaft gestalten, die ihre jungen Menschen zu schätzen weiß, sie in ihren Bedürfnissen unterstützt und ihnen einen Weg bereitet, der von Mitbestimmung, Teilhabe und Chancengleichheit geprägt ist.