Erklärung zum Positionspapier Sterbehilfe von Peter Hintze und Carola Reimann

Zum heute veröffentlichten Positionspapier in Sachen Sterbehilfe von Peter Hintze, Carola Reimann und weiteren Abgeordneten erklärt MdB Petra Sitte:

Das Positionspapier der Gruppe um Peter Hintze und Carola Reimann freut mich, da es in seiner Grundausrichtung sehr nah an meine Intention heranreicht. Auch dem Wunsch der Bevölkerungsmehrheit nach einer Ermöglichung der Sterbehilfe kommt dieses Papier entgegen.

Es geht von der Situation der Patienten aus und sucht sensible Regelungen, unter welchen Bedingungen und engen Grenzen eine Hilfestellung zum selbstbestimmtes Sterben ermöglicht werden kann.

Volle Unterstützung gebührt dabei auch dem Grundsatz, dass zunächst die Hilfe für ein würdevolles Leben im Vordergrund stehen muss. Wir sind als Politik dringend aufgerufen, Palliativmedizin und Hospizwesen stärker zu fördern.

Auch die in diesem Positionspapier skizzierten Bedingungen wie die Unheilbarkeit der Krankheit, extreme Leidenssituation, umfassende Beratung und die Diagnose nach dem Vier-Augen-Prinzip entsprechen meinen Vorstellungen.

Einzig bei der Frage, ob die konkrete Hilfestellung beim Suizid ausschließlich Ärzten erlaubt sein soll, bin ich mir unsicher, ob dies die optimale Lösung ist. Sicher, die Kolleginnen und Kollegen um Peter Hintze und Carola Reimann legen hier höchsten Wert auf Freiwilligkeit. Der Druck auf Ärztinnen und Ärzte, die Sterbewillige lange behandeln, könnte dennoch sehr hoch sein.

Ich möchte deshalb noch einmal über Alternativen nachdenken. Möglich wäre eventuell, die konkrete Hilfestellung nach Erfüllung der genannten Vorbedingungen doch auch nichtkommerziell agierenden Vereinen oder vielleicht sogar einer gemeinnützigen Stiftung zu erlauben.