November-Kolumne: In Berlin und (H)alle dabei – Wenn der Schlag trifft

Der Schlag kommt plötzlich und dann zählt jede Minute. Eine Durchblutungsstörung im Gehirn führt zu einem Schlaganfall. Diesen frühzeitig zu erkennen, hilft, Leben zu retten und die Folgen zu minimieren. Je länger es dauert bis der betroffene Mensch Hilfe bekommt, desto schwerwiegender sind die bleibenden Folgen.

Woran erkennt man einen Schlaganfall? Der sogenannte FAST-Test hilft bei der Symptomerkennung. Erste Anzeichen sind Schwindel- und Taubheitsgefühle, starke Kopfschmerzen, Seh- und Sprachstörungen.

1. Face / Gesicht: Bitten Sie die betroffene Person zu lächeln. Bei einem Schlaganfall hängt ein Mundwinkel und deutet auf eine Lähmung hin.

2. Arme: Bitten Sie die betroffene Person die Arme zu heben. Bei einem Schlaganfall lassen sich die Arme kaum oder nicht bewegen.

3. Sprache: Bitten Sie die betroffene Person einen einfachen Satz nachzusprechen. Bei einem Schlaganfall klingt die Sprache verwaschen.

4. Time / Zeit: Rufen Sie unverzüglich die 112.

Am 29. Oktober war der Welt-Schlaganfalltag. Jährlich sind rund 270 000 Menschen von einem Schlaganfall betroffen und sie bleiben häufig auf sich allein gestellt, weiß die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe. Darum gibt es zahlreiche Initiativen, die sich für die Betroffenen und ihre Angehörigen einsetzen. Das tut auch die Selbsthilfegruppe Schlaganfall Halle-Saalekreis, die schon seit vielen Jahren von mir unterstützt wird. Diese Selbsthilfegruppe versteht sich als „Kommunikationszentrum zum Umgang mit den Folgen eines Schlaganfalls“, leistet Aufklärungsarbeit und sorgt für einen Erfahrungsaustausch mit Fachleuten. Sie bietet Hilfestellung im Alltag, soziale Betreuung und organisiert Sport- und Kulturveranstaltungen für Betroffene und ihre Angehörigen.

Der Schlaganfall Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. hat ein bisher einmaliges Projekt ins Leben gerufen, welches auch ich in seiner Entstehung unterstützend begleitet habe. Hier können sich Menschen zu ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfer*innen ausbilden lassen und so Betroffenen im Alltag eine große Unterstützung sein. Seit Mai diesen Jahres gibt es in Halle auch ein Büro für ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer*innen in der Geiststraße 47/48. Über Wochenend-Schulungen lernen die Ehrenamtlichen alles über medizinische und sozialrechtliche Grundlagen und eine einfühlsame Kommunikation im Umgang mit Betroffenen. Das Projekt wird von der AOK Sachsen-Anhalt und den Kliniken der Saalestadt, der PARITÄTISCHEN Selbsthilfekontaktstelle Halle-Saalekreis und dem Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft unterstützt.

Dieses Engagement ist großartig und muss weiterhin gewürdigt und unterstützt werden. Nicht umsonst wurde das Projekt mit dem Goldenen Gustav, dem Bürgerpreis von TV Halle, ausgezeichnet. Die Menschen hinter dem Projekt und auch hinter den Verbänden und Selbsthilfegruppen leisten wertvolle Arbeit für Schlaganfall-Betroffene, aber auch für die Gesellschaft, in dem sie unermüdlich über die Folgen und die Früherkennung von Schlaganfällen informieren und aufklären.