Wissenschaftspolitik zur Gesellschaftspolitik machen

„Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern ihre Mitsprache in der Forschungs- und Wissenschaftspolitik ein. Die Politik muss die Debatten über finanzielle und inhaltliche Prioritäten aus den Hinterzimmern in das Licht der Öffentlichkeit holen.“ Dies erklärte Petra Sitte anlässlich der Konferenz Partizipation und Transparenz in der Forschungs- und Wissenschaftspolitik der Initiative Forschungswende.

„Die jahrelangen Leitkriterien der Exzellenz und des Wettbewerbs tragen kaum noch etwas zur Lösung der aktuellen gesellschaftlichen Probleme bei. Es ist bezeichnend, dass viele produktive Anstösse nicht aus etablierten Universitäten und Instituten, sondern aus freien Wissenschaftssphären kommen. Zukünftig brauchen wir eine neue Stärkung der eigenmotivierten und besonders innovativen Grundlagenforschung in Universitäten und Instituten. Und wir brauchen eine Stärkung der Wissenschaft als sozialen Prozess.

Auf der anderen Seite muss die ökologische und soziale Nachhaltigkeit zum neuen Leitmotiv der Forschungs- und Innovationsförderung werden. Die Ziele der Förderung müssen im Dialog mit der Gesellschaft – von Gewerkschaften über Verbände bis zu Wirtschft und Verwaltung entwickelt werden. Wir brauchen neue Formen des Diskurses über das Wissen von morgen.“

Zum Hintergrund: DIE LINKE hat im Bundestag Anträge für neue Partizipationsformen (17/13090, PDF), mehr Transparenz in Kooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft (17/9064, PDF) sowie zur Erweiterung des technologiefixierten Innovationsförderung um soziale Fragen (17/8952, PDF).